vis à MORPHvis


vis à MORPHvis (2023)

Schnipp, schnipp, „snap“ und die Nase ist dünner und das Jochbein breiter. Mit ein paar einfachen Klicks, etwas Glättung hier, etwas Farbe dort und zum Schluss noch einen guten Weichzeichungsfilter, fertig.

Ich liebe diese Fotobearbeitungsprogramme, die aus meinem runzeligem Etwas, ein Wunder machen.

Ich erkenne mich selbst nicht wieder, aber was solls. Die Likes bei Facebook, TikTok, Snapshot und Instagramm werden kommen, die wie eine Droge für mich sind und mich zum Höhenflug verleitet.

Scheiß auf Individualität, das einheitliche Aussehen ist angesagt, die Konkurrenz groß und dafür verkaufe ich gerne meine gesunde Selbstwahrnehmung.
Meine Arbeit „vis à MORPHvis“ nimmt kritisch den Body Dysmorphia durch Selfies in den Fokus. Das Video zeigt mein ungeschminktes Gesicht und weist sogar deutlich auf die Makel hin.
Der Spiegel fordert den Besucher auf, sich selbst genau anzuschauen, da laut der plastischen Chirugin Greta Nehrer, viele Menschen aufgrund der „Selfisbearbeitungen“ sich selbst im Spiegelbild nicht mehr wieder erkennen. Die Zahl der OP`s sei drastisch gestiegen, die nur dem „Selfi-Schönheitsideal“ entsprechen sollen. Nicht zu vergessen ist auch die Zahl der gestiegenen Depressionen, gerade bei jungen Menschen. Welche Generation wächst hier auf?

Die Entwicklung ist alarmierend und vielleicht wäre es schön, wenn es zu dem Trend des Individualismus geht, bei dem jeder so sein darf wie er wirklich ist. Jeder Mensch hat seine individuelle Stärke und Fähigkeiten, nicht nur eine schöne Hülle.



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